"...
Wie erst die Musik den musikalischen Sinn des Menschen erweckt, wie für das unmusikalische Ohr
die schönste Musik keinen Sinn hat, kein Gegenstand ist, weil mein Gegenstand
nur die Bestätigung einer meiner Wesenskräfte sein kann, also nur
so für mich sein kann, wie meine Wesenskraft als subjektive Fähigkeit für sich ist, weil
der Sinn eines Gegenstandes für mich (nur Sinn für einen ihm entsprechenden Sinn hat) grade
so weit geht, als mein Sinn geht, darum sind die Sinne des gesellschaftlichen Menschen andere
Sinne wie die des ungesellschaftlichen; erst durch den gegenständlich entfalteten Reichtum des
menschlichen Wesens wird der Reichtum der subjektiven menschlichen Sinnlichkeit, wird ein
musikalisches Ohr, ein Auge für die Schönheit der Form, kurz, werden erst menschlicher Genüsse
fähige Sinne, Sinne, welche als menschliche Wesenskräfte sich bestätigen, teils erst ausgebildet, teils erst
erzeugt...
Also die Vergegenständlichung des menschlichen Wesens, sowohl in theoretischer als pratischer Hindsicht, gehört dazu, sowohl um die Sinne des Menschen
menschlich zu machen als um für den ganzen Reichtum des menschlichen and natürlichen Wesens
entsprechenden menschlichen Sinn zu schaffen."
Karl Marx
Musik und Interpret